im kontext von raum, bau und stadt

>10 Namen

F.Coldewey, Namensschild, 400 x 160cm, Tischlerplatte, Acrylfarbe, Kunst im Stadtraum, Lichtparcours Braunschweig, EXPO 2000

 

 

Fritz Balthaus: 10 Namen

>Licht-Parcours

 

Während seines ersten Aufenthalts in Braunschweig fragte sich der Künstler, wie es zu der Einladung gekommen war. Keine Frage mit nebensächlichem Charakter, denn in der Regel transportieren Fritz Balthaus' Arbeiten die konkrete und konstruktive Umgebung der Kunst selbst. Dies soll in Braunschweig auch, aber auf neue Weise geschehen, denn erstmals rücken solche Personen in den Blick, die den Weg vom Berliner Atelier des Künstlers nach Braunschweig verantworten.

 

Namen 1 und 2: Anläßlich der Kunstmesse "art forum berlin" empfahl der Künstler F.Coldewey dem Düsseldorfer Galeristen T.Taubert einen Besuch im Berliner Atelier des Künstlers Balthaus. Seither arbeitet Fritz Balthaus mit T.Taubert zusammen und richtete eine Lichtinstallation in den Räumen der Galerie Taubert ein.

 

Namen 3 und 4: Der Berliner Künstler G.Zey empfahl die Arbeit des Künstlers an den Wiesbadener Kurator G.Hafemann weiter. Da dieser eine Ausstellung zum Thema Licht im Wiebadener Kunstverein vorbereitete, hat Fritz Balthaus später eine Installation in den Räumen des Nassauischen Kunstvereins beigesteuert.

 

Namen 5,6 und 7: Der Düsseldorfer Künstler M.Kuball - ebenfalls an der Wiebadener Ausstellung beteiligt - hat Fritz Balthaus' Arbeiten in beiden oben genannten Ausstellungen gesehen und die Braunschweiger Hochschullehrer und Ausstellungsmacher G.Auer und M.Schwarz darauf aufmerksam gemacht.

 

Namen 8,9 und 10: G.Auer und M.Schwarz gehören dem Kuratorium des Ausstellungsprojektes "Lichtparcours" an, in dem auch J.M.Armleder, H.-P.Conrady und J.-P.Bordaz Künstler nominieren und über einzuladende Künstler entscheiden. Auch sie entscheiden sich für eine Einladung an Fritz Balthaus nach Braunschweig.

 

Balthaus schlug vor in Braunschweig 10 Lichtstationen mit diesen Namen einzurichten. An der Oker und in der Stadt selbst fand der Künstler 10 Orte, an denen er seine Lichtarbeiten verwirklichen möchte. Die Hardware der Lichtarbeit besteht aus Holzpaneelen, deren Schauseiten mit weißen Untergründen für die 10 schwarzen Namenszüge auftragen sind. Zur Beleuchtung dienen einfache Baulampen an den Tafeln. Bahnhofsschildern ähnlich, beleuchten die Lampen die Namenszüge nächtens. In zehn verschiedenen Braunscheiger Umgebungen gestellt, werfen die Namensschilder Fragen auf, die sich bei näherer Beschäftigung mit dem Gegenstand erklären und auflösen. Haben die Betrachter den Hintergrund der Eingriffe und Namen erfaßt, wird der selbstkonstruierende Charakter dieser künstlerischen Arbeit sichtbar.